Aquarelle auf Bütten

Ulla M. Neuhaus von ART-SHOP-SISTERS

Zeigt ihre Aquarell-Bütten-Kunst

Aquarelle auf Bütten - wie geht das?

Mit Aquarellfarben auf Bütten-Papier oder Bütten-Karton zu malen, ist etwas ganz Wunderbares!

Die Bezeichnung "Büttenpapier" wurde ursprünglich für handgeschöpfte Papiere (aus der Bütte) gebraucht. Die heutige maschinelle Herstellung ist dem Handschöpfen noch in der langsamen, behutsamen Produktionsweise ähnlich.

 

Kurzinformationen:

Die Echt-Bütten Aquarellpapiere werden heute auf einer Rundsiebpapiermaschine hergestellt, die dem Papier den charakteristischen Büttenrand verleiht. Die unterschiedlichen Naturfilze bewirken die einzigartigen Oberflächenstrukturen dieser Papiere. Sie bieten optimale Farbwiedergabe, Oberflächenbeständigkeit sowie Reib- und Korrekturfähigkeit. Das Fließverhalten der Farben auf den Echt Bütten Papieren ist dadurch nicht vorhersehbar, sie werden deshalb eher erfahrenen Künstlern empfohlen. Je langsamer sich das Sieb bei der Herstellung dreht, desto hochwertiger ist das Endprodukt. Diese hochwertigen Büttenpapiere weisen einen 4-seitigen Echt-Büttenrand auf.

 

Diese Kartons und Papiere eignen sich nicht nur für Aquarelle, sondern auch fürs Malen mit Gouache, Tempera, Lavis, Deckfarben und fürs Zeichnen mit Kohle, Bleistift und Farbstiften.

 

Glatte, satinierte Oberflächen
Kalandrierte Papiere erhalten ihre sehr glatte, satinierte Oberfläche, in dem das Papier, nach dem Verlassen der Papiermaschine, zwischen angeheizte Walzen gepresst wird. Auf dieser Oberfläche erscheinen Aquarellfarben besonders brillant. Satinierte Oberflächen eignen sich besonders gut für feinste Detailzeichnungen, Lasuren und Auswaschungen, bei dem die Farbe wieder entfernt werden kann. Für großflächige Nass-in-Nass Arbeiten sind diese Papiere jedoch weniger geeignet.

 

Matte Oberflächen

Matte Oberflächen werden für zarte Darstellungen verwendet und eignen sich aufgrund der nur leicht unregelmäßigen Oberflächenstruktur besonders für Anfänger, da Pinselführung und somit Farbverlauf von der Oberfläche wenig beeinflusst werden. Zudem sind diese Oberflächen allen Aqurellmalern zu empfehlen, die gerne mit feingliedrigen Details arbeiten. Anwender erzielen volle Pinselstriche bei der Trockenmaltechnik und gleichmäßig strahlende Farbverläufe bei der Naß-in-Naß-Maltechnik.

 

Raue Oberflächen

Raue Oberflächen gehen in das Bild mit ein und bewirken kräftige, sogar reliefartige Darstellungen. Die raue, unregelmäßige , körnige Struktur lässt Aquarelle noch plastischer wirken und finden am häufigsten Anwendung. Die strukturierte Oberfläche entsteht entweder durch die Siebstruktur direkt bei der Produktion oder durch einen Prägevorgang nach der Produktion. Schnelle Pinselstriche auf trockener Oberfläche, leicht aufgetragen, geben nur teilweise eine geschlossene Einfärbung. Weiße „Lichtchen“ in den nicht mit Farbe ausgefüllten Vertiefungen der Oberfläche geben dem Bild einen reizvollen Ausdruck. Bei der Nass-Maltechnik erfolgt eine Farbverstärkung an den tiefen Stellen. So entstehen Hell-Dunkel-Effekte, die die Leuchtkraft und Brillanz der Farbe beeinflussen. Bereits aufgetragene Farben lassen sich bis auf die ursprüngliche Weiße wieder aus den Papieren herausholen. (Ausnahme bilden hadernhaltige Papiere). Eine Oberfläche für stimmungsvolle Bilder, die sich für den flächigen Farbauftrag und für extreme Nass-in-Nass-Techniken sehr gut eignet.

Extra raue Oberflächen
Extra raue Oberflächen diese besonders ausgeprägte Oberfläche unterstreicht die Neigung zur „Lichtchen-Bildung“ zusätzlich. Bei dieser Oberfläche empfiehlt sich das Arbeiten in der Nasstechnik mit angemischten Farben.

 

Torchon
Der Begriff Torchon stammt aus dem Französischen und assoziiert eine sehr grobe Leinenstruktur. Papiere mit dieser Bezeichnung weisen eine ausgeprägte, wolkenartige Oberflächenstruktur auf. Die Farbe verläuft auf diesen Papieren anders als auf den restlichen Aquarellpapieren. Nass-in-Nass bluten die meisten Farben extrem aus und es bilden sich markante Farbränder. Zudem wird die Farbe in der Leimung eingebunden, wodurch sehr farbbrillante Bilder entstehen. Torchon-Papiere sind für Anfänger ungeeignet und für den Könner prädestiniert.

 

Faustregel:

Als Faustregel gilt : soll mehr detailliert, realistisch gemalt werden, sind eher matte Oberflächen zu empfehlen.

Für eine großzügige, malerische Arbeitsweise oder die Granuliertechnik eignen sich raue und Torchon-Oberflächen besser.